Sprache auswählen
Tour hierher planen Tour kopieren
Mountainbike empfohlene Tour

Pilgerweg: Weserbergland und Steinhuder Meer von Rinteln nach Steinhude

Mountainbike · Weserbergland
Profilbild von Dirk Neubauer
Verantwortlich für diesen Inhalt
Dirk Neubauer 
  • Mountainbike-tour im Weserbergland: Pilgerweg: Weserbergland und Steinhuder Meer von Rinteln ...
    Mountainbike-tour im Weserbergland: Pilgerweg: Weserbergland und Steinhuder Meer von Rinteln ...
    Video: Outdooractive – 3D Videos
m 300 200 100 80 60 40 20 km
Mit dem Rad auf den Spuren von Jakobspilgern und über alte Handelswege von Meckenheim bis an die Ostsee.
schwer
Strecke 94,4 km
7:30 h
1.006 hm
1.024 hm
355 hm
36 hm
Wir folgen dem Pilgerweg Loccum-Volkenroda von Rinteln an der Weser durchs Weserbergland bis nach Loccum. Von dort begeben wir uns auf einen Nebenweg zum Kloster Mariensee, auf dem wir bis zum Steinhuder Meer gelangen. Der Weg führt uns durch reizvolle Landschaften.

Autorentipp

Rinteln (Nikolaikirche), Unterer und Oberer Eisenhammer, Kapelle Heßlingen, Johanneskirche Fuhlen, Weser, gotische Wallfahrtskapelle Rehren, Kathrinhagen (Katharinenkirche, alte Linde), Bückeberg (Kammweg, Obernkirchener Sandsteinbrüche), Stadthagen (Stadtpark, Martinikirche, Schloss), Johanniskirche Pollhagen, Mittellandkanal, Forsthaus Natenhöhe, Schaumburger Landwehr, Klostergut Kreuzhorst, Luccaburg, Kloster Loccum, Dinosaurierpark, Rehburger Berge (Marienplatz), Bad Rehburg (Kurpark, Friederike-Kapelle), Wölpinghauser Berg (Wilhelmsturm), Hagenburg (Nicolaikirche, Rhododendronpark, Schloss), Steinhuder Meer, Hagenburger Moorwiesen, Petruskirche Steinhude.

Es gibt unterwegs Versorgungsmöglichkeiten in Rinteln, Hessisch Oldendorf, Rehren, Stadthagen, Loccum und Steinhude.

In Steinhude gibt es Hotels und Pensionen zum Übernachten.

Schwierigkeit
schwer
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Höchster Punkt
Bückeberg, 355 m
Tiefster Punkt
Steinhuder Meer, 36 m
Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez

Wegearten

Asphalt 34,97%Schotterweg 24,19%Naturweg 18,70%Pfad 0,71%Straße 19,87%Unbekannt 1,53%
Asphalt
33 km
Schotterweg
22,8 km
Naturweg
17,7 km
Pfad
0,7 km
Straße
18,8 km
Unbekannt
1,4 km
Höhenprofil anzeigen

Sicherheitshinweise

Der Weg ist auf etwa 50 km befestigt. Die restlichen 45 km sind unbefestigte Wald, Ufer- und Feldwege bzw. Pfade, teilweise sehr matschig und zerfahren. Manche Abfahrten sind heftig und es ist nicht peinlich, sein Rad auch einmal bergab zu schieben.

Start

Rinteln, Marktplatz (57 m)
Koordinaten:
DD
52.187115, 9.081101
GMS
52°11'13.6"N 9°04'52.0"E
UTM
32U 505544 5781853
w3w 
///entlang.begeben.einbinden
Auf Karte anzeigen

Ziel

Steinhude, Petruskirche

Wegbeschreibung

Ich passiere die Nikolaikirche am Rintelner Marktplatz und eine Straße führt mich ostwärts aus der Stadt hinaus. Gleich am Ortsausgang verlasse ich die Straße linkerhand, Radwegweiser und auch die grüne Markierung des Nebenwegs leiten mich durch die Wiesen und Felder. Ich quere die Exter und fahre auf die B 238 zu, die ich linkerhand unterquere. Direkt dahinter halte ich mich rechts nun auf einem Wirtschaftsweg begleitend neben dieser entlang nun unweit der träge dahinfließenden Weser bis nach Exten.

Ich passiere die kleine spätromanische Kirche am Ortsanfang, halte hier aber nicht an. Es soll eine der ältesten Kirchen im Wesertal sein. Rechterhand befindet sich ein altes Gut, an der Scheune vorbei komme ich auf eine Landstraße, der ich weiter durch den Ort folge. Laut Kartenroute biege ich noch vor der Brücke über die Exter linkerhand ab, der Obere und Untere Eisenhammer sind ausgeschildert. Ich folge der Markierung dorthin und passiere das entsprechende Industriemuseum.

Die Straße, die sich Rote Mühle nennt, steigt langsam an und oberhalb erreiche ich den Waldrand. An diesem führt die kleine Straße weiter entlang. Das hier ist eine tolle Panoramafahrt, ich kann einige Seen in der Weseraue erkennen. Für einige Kilometer folge ich der Straße am Wald entlang und an einzelnen Gehöften vorbei, dann geht es rapide hinab nach Hohenrode und zur Landstraße im Tal. Ich biege aber bald wieder von der Landstraße ab und fahre durch die kleinen Gassen an der Petri-Andrea-Kirche vorbei. Dann stehe ich am Ortsrand und eine schnurgerade, wieder auf die Höhe führende Siedlungsstraße erwartet mich. Ein Verkehrsschild mit der Angabe 19% stimmt mich schon einmal auf die nächsten Meter ein. Ich klettere die Straße hinauf und gelange oben wieder zum Wald. Der Asphalt endet und ich rolle endlich auf einem guten Forstweg am Waldrand auf der Höhe entlang. Für gut 5 km geht es so im leichten Auf und Ab immer am oder nahe dem Waldrand entlang. Alle abwärts oder die aufwärts in den Wald führenden Wege ignoriere ich.

Schließlich treffe ich aber auf einen breiten Forstweg, der nun eindeutig aufwärts in den Wald führt. Ich halte mich scharf links und folge diesem Weg nun abwärts wieder Richtung Weser. Noch vor den ersten Häusern von Rumbeck treffe ich auf eine Straße, der ich rechterhand nach Klein Heßlingen folge. Hier nehme ich die Landstraße nach Heßlingen. Dort nehme ich gleich die Kapellenstraße rechts und vermeide damit die längere Fahrt durch den gesamten Ort. Am Ende überquere ich wieder die Landstraße und fahre am Friedhof vorbei nach Fuhlen in den historischen Ortskern und dort zur Johanneskirche. Diese ist sehr alt, stammt aus dem 12. Jahrhundert. Ich stelle mein Rad an die Kirchmauer, gehe hinein und finde einen Stempel.

Ich folge weiter der Straße durch den Ort, erwische am Ortsausgang einen Radweg und folge der Radwegebeschilderung nach Hessisch Oldendorf. An einem Kreisverkehr halte ich mich dann längs der Landstraße und quere kurz darauf die Weser, zum letzten Mal auf dieser Tour. Ich rolle nach Überquerung der B 83 und Passage eines Gewerbegebietes in der Stadt ein. Am Kreisverkehr halte ich mich links in die Innenstadt und erreiche die Marienkirche und damit wieder die Hauptroute des Pilgerwegs.

Ich folge nun nicht direkt der Pilgerroute. Für Radpilger ist alternativ bis Segelhorst auch die Landstraße mit begleitendem Radweg angegeben, die ich dem Wiesenweg am Barkser Bach entlang vorziehe. Ich fahre nun also von der Kirche aus in nördlicher Richtung durch einige kleinere Straßen, bis ich auf die Landstraße treffe. Hier folge ich dem Radweg, es geht leicht aufwärts noch eine ganze Weile entlang der Siedlungen, bis ich dann Segelhorst erreiche und hier in den Ort abbiege.

Ich folge der Straße durch den Ort, treffe am Ende wieder auf die Landstraße, ich habe Sicht aufs Wesergebirge. Auf einem Pfad neben der Landstraße erreiche ich Rohdental und rolle hier auf einer Siedlungsstraße hindurch. Am Ende knickt diese Straße zur Landstraße ab, ich bleibe geradeaus auf einem Pfad am Waldrand entlang. Erst geht es ein wenig auf und ab, dann über die Wiese am Zaun des Freibadgeländes entlang. Linkerhand des Freibades nehme ich den ansteigenden Pfad in den Wald hinauf. Oberhalb treffe ich auf einen breiten Schotterweg und einen vorbildlichen Wegweiser. Der weitere Pilgerweg verläuft nun der blauen Kreuzmarkierung folgend halbwegs parallel zur Landstraße nordwärts diesen Übergang zwischen zwei Höhenzügen des Wesergebirges nutzend. Linkerhand zweigt hier der Nebenweg zum Kloster Möllenbeck ab. Ich folge nun dem blauen Kreuz geradeaus leicht aufwärts durch den lichten Wald auf einem breiten, gut befahrbaren Forstweg.

Es wird eine leichte Fahrt durch den Wald, abzweigende Wege ignoriere ich. Rechterhand etwas weiter abwärts im Dickicht fließt ein Bach und bald habe ich die Kuppe bei etwa 260 m Höhe überquert. Nun komme ich aus dem Wald, vor mir breitet sich ein weites Tal aus, das Auetal. Die nahe Autobahn ist bereits zu vernehmen. Ich rolle nun linkerhand durch die Felder nach Rannenberg und nehme hier die Straße durch den Ort. Es geht hier schön abwärts, bald gelange ich nach Rehren, stoppe an einer größeren Kreuzung. Vor mir wird die Autobahn über eine mit Schallschutzwänden verkleidete Brücke geführt. Ich quere die Kreuzung und unterquere die Autobahn. Dann erreiche ich auch schon die nächste Landstraße, die parallel zur A 2 verläuft. Ich halte mich kurz Richtung Rinteln und biege dann ab ins alte Dorf Rehren, erreiche kurz darauf die von außen unauffällige gotische Wallfahrtskapelle. Ich finde drinnen einen Stempel vor.

Ich folge nun der kleinen Straße westwärts aus dem Ort hinaus. Als diese nach Norden abbiegt, bleibe ich geradeaus auf einem Feldweg, der mich die paar Kilometer nach Poggenhagen führt. In Poggenhagen nehme ich die Straße, die mich nun nach Kathrinhagen aus dem Auetal wieder heraus führt. Die Kirche ist bereits zu erkennen. Auch die 600 Jahre alte Linde, ein seltenes Naturdenkmal, ist bereits gut zu sehen. Direkt am Ortsanfange biege ich ab auf den Friedhof und laufe zur Kirche. Drinnen finde ich den nächsten Stempel.

Über den Friedhof gelange ich weiter zu einem alten Hof. Durch das Torhaus führt der Pilgerweg auf den Innenhof und hier zu einer Straße durch den Ort. Diese geht schließlich in einen Weg über und schon bin ich oben am Wald vor dem voraussichtlich letzten ernstzunehmenden Höhenzug meiner Reise. Ohne Markierung folge ich laut Kartenroute einem Trampelpfad in den Wald hinein. Schließlich tauchen aber bald gemalte weiße LVs an den Bäumen auf, die mich auf der richtigen Routen wähnen lassen.

Ich erreiche die Köhlerhütte, eine Schutzhütte für Wanderer. Ich folge weiter dem Pfad nun vor allem ostwärts durch den Wald. Besonders ansteigend ist das Gelände nicht, eher höhengleich. Ein Forstweg bringt mich schließlich wieder aus dem Wald heraus zum Wanderparkplatz "An der Eulenburg" am oberen Ortsrand der gleichnamigen Siedlung. Etwas über 100 hm fehlen mir noch zum Kamm des Bückebergs. Ich folge nun dem breiten Forstweg bei angenehmer Steigung hinauf. Oberhalb erreiche ich einen höhengleich verlaufenden Weg und folge diesem in westlicher Richtung. Schließlich gelange ich auf die Kammstraße und folge ihr kurz aufwärts. Vor dem Jugend-Bildungs-Freizeitzentrum verlasse ich diese wieder und schlage mich linkerhand auf einen Weg, der mich noch kurze Zeit aufwärts führt. Bei etwa 357 m habe ich bald die für heute höchste Stelle erreicht. Nun kann die Abfahrt ins norddeutsche Flachland erfolgen.

Linkerhand zweigt bald ein breiter Weg ab, ich bleibe geradeaus. Dann gelange ich an eine Wegekreuzung, wo rechts ein höhengleicher Weg abzweigt. Diesem folge ich bis zu den Obernkirchener Sandsteinbrüchen. Diese Steinbrüche sind heute noch aktiv, aber hier ist ein Abschnitt, den man begehen kann. Auch Saurierspuren soll es laut Informationstafeln geben. Ich nehme mir nicht die Zeit, sondern lasse nur meinen Blick über das Gelände schweifen. Dann wende ich mich dem Schaumburger Weg abwärts zu, eine richtig schöne Abfahrt beginnt. Zwischendurch passiere ich noch Überbleibsel der ehemaligen Bergbautätigkeit. Ich ignoriere alle abzweigenden und aufschließenden Wege und gelange bald aus dem Wald heraus. Vor meinem Auge breitet sich eine unendliche Tiefebene aus. Ich rolle nun auf Asphalt hinunter in den Ort Wendthagen. Über 200 hm habe ich vom Kammweg aus verloren.

An der erreichten Durchgangsstraße halte ich mich rechts und gelange zur Rogate-Kirche, wo ich einen Pilgerstempel bekomme. Dann sitze ich aber auch schon wieder auf dem Rad. Ich folge weiter der Landstraße, biege dann aber linkerhand Richtung Stadthagen ab. Ich folge weiter der Straße und nehme dann laut Kartenroute eine Anwohnerstraße linkerhand. Dann erreiche ich einen Pfad am Krummen Bach entlang. Die Markierung ist eindeutig und eine idyllische Fahrt am mit Gehölz umstandenen Bach beginnt. An der Wassermühle erreiche ich dann Krebshagen und folge hier weiter einer Siedlungsstraße am Bach entlang. Ich folge meiner Kartenroute und unterquere bald die B 65. Ich erreiche Stadthagen und folge hier der Landstraße Richtung Innenstadt. Laut Kartenroute weiche ich dann auf eine parallele Anwohnerstraße aus und rolle schließlich durch den Stadtpark. Am Schloss vorbei erreiche ich dann die Innenstadt und fahre an der Martinikirche vorbei zum Marktplatz mit dem historischen Rathaus.

In der Kirche hole ich mir einen weiteren Stempel. Neben dieser befindet sich das Mausoleum der Grafen zu Schaumburg. Ich gelange zurück in den Stadtpark und folge hier weiter dem Pilgerweg. Schließlich endet der Weg an der Hülse entlang, die durch den gesamten Stadtpark fließt, an einer Straße. Linkerhand erreiche ich eine Straße, die mich bald am Bauhof der Stadt unter dem Bahngelände hindurch in ein Gewerbegebiet führt. Ich quere eine Straße und ein asphaltierter Radweg führt mich hinaus auf die Felder. zur Orientierung sind hin und wieder weiße LVs auf den Asphalt gepinselt. Nach einer Weile passiere ich das Klärwerk und gelange auf einen Feldweg. Schließlich gelange ich an eine Straße, die mich linkerhand in ein lang gezogenes Straßendorf führt. Nordsehl ist erreicht. Auf dem straßenbegleitenden Rad- und Fußweg fahre ich nun nordwärts. Nahtlos gelange ich nach Pollhagen und hier linkerhand etwas abseits der Durchgangsstraße zur Johanniskirche. Die Kirche ist verschlossen, draußen an der Außenfassade hängt aber eine große Leinwand mit dem Pilgerkreuz des Pilgerweges.

Ich kehre zur Landstraße zurück und fahre mit dieser kurz darauf über den Mittellandkanal. Der nächsten Anwohnerstraße folge ich dann linkerhand in den Ort. Diese führt mich dann letztlich an den Schaumburger Wald. Ich folge der Straße am Waldrand entlang und passiere dann schon im Wald das Gehöft des Forsthauses "Natenhöhe". Letztlich wird es eine ruhige Fahrt durch ein endloses Waldgebiet, aus dem Asphalt wird noch Schotter, die Forstwege bleiben aber überwiegend gut befahrbar. Die Markierungen des Pilgerwegs sind an Wegekreuzungen überwiegend gut zu erkennen. Ich quere auch die Schaumburger Landwehr, ein in der Landschaft mehr oder weniger gut als Graben erkennbares Relikt aus grauer Vorzeit.

Ich erreiche erneut einen Waldrand, aber meine Route führt wieder in den Wald hinein. Bald darauf vollführt der Pilgerweg einen Bogen, quert dabei den alten, offenen Bahndamm einer ehemaligen Privatbahn und führt dann auf eine Straße zu. Hier halte ich mich rechts und folge der Straße für 2 km. Im Gegensatz zur bisherigen Tour hat sich seit Wendthagen nichts mehr am flachen Profil geändert. Ich habe sicher seither weitere 100 hm verloren, es ist nur nicht mehr zu merken.

Hinter ein paar Gehöften biege ich dann ab auf eine kleinere Straße, Kreuzhorst ist angegeben, ein ehemaliges Klostergut. Ich passiere das Gut und am Waldrand zweigt die Straße nach links ab, ich bleibe geradeaus auf einem Waldweg in den Klosterforst hinein. Gut 5 km sollen es nun noch sein zum Kloster Loccum. Ich ignoriere alle querenden Wege und Pfade, treffe schließlich auf einen schönen Forstweg, dem ich rechts wieder in den Wald hinein folge. Linkerhand waren schon wieder Felder zu sehen. Irgendwann geht es dann wieder Richtung Norden, die Markierungen sind vorbildlich und auch meine Kartenroute ist gut nachvollziehbar.

Schließlich gelange ich an größere Wasserflächen mitten im Wald und auch Wiesen. Ich verlasse der Markierung folgend den Forstweg und auf einem wurzeligen Pfad geht es zwischen den mächtigen alten Buchen hindurch entlang der Wiesen. Linkerhand auf die Wiesen rolle ich und stehe nun an den Überresten der Luccaburg. Da es sich um eine frühmittelalterliche Burg handelte, ist anzunehmen, dass die steinernen Fragmente eher der neuzeitlichen Grabstätte für einen Prior des nahen Klosters zuzurechnen sind. Von den hölzernen Bauten der damaligen Burganlage ist natürlich nichts mehr vorhanden. Ich kann hier an dieser Stelle aber gut den befreienden Eindruck nachvollziehen, den ein Kloster in der damals einsamen Wald- und Moorlandschaft Norddeutschlands auf Wanderer und Pilger gemacht haben muss, die ja oft wochen- und monatelang unterwegs gewesen sind.

Ich rolle zurück zu meinem Pfad und folge nun diesem ausgetretenen Relikt der Besucherströme an einigen Teichen vorbei bis zur Klostermauer. An dieser entlang gelange ich dann zur Zufahrtsstraße des Geländes. Hier habe ich nun also den Endpunkt bzw. den Anfangspunkt des Pilgerweges erreicht. Linkerhand finde ich ein neumodisches Klostercafe. Des Weiteren finde ich noch ein anderes gemütlicheres Klostercafe im Innenhof der historischen Gebäude. Hier sind auch kleinere Läden untergebracht.

Schließlich finde ich am anderen Ende des Geländes die beeindruckend große sandsteinerne Klosterkirche. Drinnen fühlt man sich als einzelner Mensch richtig klein. In einem Kästchen an der Seite finde ich einen riesigen Pilgerstempel, mit dem ich gleich eine halbe Seite des Stempelheftes beglücke. Ich erfahre auch, dass das stilisierte blaue Kreuz, welchem ich nun schon seit Mühlhausen folge, ein altes Radkreuz ist. Dies deutet die umfangreiche Wanderungsbewegung des Ordens an, der ja einige Klöster im mitteldeutschen und norddeutschen Raum gründete. Nun steht der letzte Nebenweg des Pilgerwegs Loccum-Volkenroda auf meinem Programm, der Weg zum Kloster Mariensee. Dieser ist als Rundweg gestaltet und führt einmal nördlich und einmal südlich um das Steinhuder Meer. Ich habe mich für die südliche Variante entschieden mit dem touristisch interessanteren Verlauf. Auf dieser Strecke sollen sich noch einige kleinere Höhenzüge befinden.

Ich schiebe mein Rad zurück zu der Klostermauer, an der entlang ich das Gelände betreten hatte, und rolle wieder zurück in Wald an den Klosterteichen vorbei. Nun betrachte ich mir die Markierungen an den Holzpflöcken genauer und finde neben dem Kreuz des Pilgerwegs auch die grüne Markierungstafel des Nebenwegs zum Kloster Mariensee. Ein weiteres Zeichen fällt mir auf, das des Sigwardswegs. Dies ist ein überregionaler Pilgerrundweg zwischen Steinhuder Meer und Weserbergland. Ich bin diesem unbewusst heute bereits auf dem Bückeberg begegnet und werde ihm wohl jetzt noch eine Weile folgen. Kurz bevor ich erneut die Luccaburg erreiche, verlasse ich dann den mir bekannten Pfad.

Linkerhand weist mich die grüne Markierung nun auf einen normalen Waldweg, in östlicher Richtung geht es nun weiter. Ich treffe auf einen Forstweg, der mich südwärts führt, von dem ich dann aber wieder ostwärts abweiche. Nach einer Weile gelange ich dann an den Rand des Klosterforstes und fahre auf einem Feldweg in derselben Richtung weiter. Linkerhand erhebt sich die Hügelkette der Rehburger Berge, die in nichts mehr vergleichbar mit den Erhöhungen des Weserberglandes sind.

Vor mir liegt der nächste Ort auf meiner Route, Münchehagen. Ich weiche aber an einer Wegekreuzung noch davor rechts ab und an einem Gehöft vorbei erreiche ich ein Sträßchen. Mit diesem erreiche ich den Ort am Friedhof und stoße nach einer Weile auf die B 441. Dieser folge ich nun weiter durch den Ort, bis ich mal links in eine Anwohnerstraße ausweiche, ein Dino-Park ist hier ausgeschildert. Linkerhand scheinen sich Schulen zu befinden, ich folge der Straße auch an den Schulen und einem Freibad entlang. Einer Straße, die ich erreiche, folge ich rechts nun wieder Richtung Dino-Park. Linkerhand liegen nun ein Wald und die Rehburger Berge. Noch vor dem Dino-Park nehme ich einen Plattenweg linkerhand in den Wald hinein. Hier war wohl mal ein Steinbruch, wird eventuell noch betrieben. Dann ist davon auszugehen, dass der Dino-Park hier nicht zufällig existiert, sondern Spuren dieser Urzeitechsen gefunden wurden.

Ich folge dem Plattenweg immer weiter aufwärts und oben dann diversen kleinen Waldwegen, die Markierung des Wegs ist hervorragend. Auf 161 m passiere ich die höchste Stelle der Berge, ein steinerner Obelisk weist hier den Marienplatz aus. Aber so richtig touristisch erschlossen scheint das Ganze nicht zu sein, die Wege sind alle schmal und ziemlich zugewachsen. Nun geht es auf diesen Wegen wieder abwärts, bis ich die B 441 wieder erreiche. Linkerhand fahre ich nun auf dem begleitenden Radweg auf Bad Rehburg zu. Gleich nach dem Ortsanfang befindet sich rechterhand der Kurpark. Der Pilgerweg führt hier mittendurch auf den Wandelwegen und über diverse Treppen. Ich möchte niemanden stören und nehme daher erst die Straße hinter dem Kurpark hinein. Diese führt auf den Wald zu, wo ich den Pilgerweg wieder erreiche, der an der Friederikenkapelle vorbei führte.

Ich steige im Wald erneut einen schmaleren, teils matschigen Weg bergauf. Die Steigung ist natürlich gemütlich und nach einer Weile habe ich erstaunlicherweise einen Aussichtsturm erreicht, den Wilhelmsturm. Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, auf meiner Tour noch einen anzutreffen. Ich befinde mich hier auf dem 122 m hohen Wölpinghauser Berg. Neben dem Turm befindet sich hier ein Ausflugslokal. Dann folge ich weiter dem schnurgeraden Weg durch den Wald, nun leicht abwärts. Am Ende gelange ich aus dem Wald und rolle in Wölpinghausen ein. Mit der Landstraße rolle ich durch den Ort und erreiche wenig später Bergkirchen. Die dortige Kirche inspiziere ich kurz, finde aber keinen Stempel vor.

Am Ortsausgang von Bergkirchen knickt die Landstraße in südliche Richtung ab, vor mir befindet sich wieder eine bewaldete Hügelkette, der knapp über 100 m hohe Düdinghauser Berg. Ich folge einem kleinen Sträßchen zu einigen Gebäuden am Beginn des Waldes. Dahinter krieche ich dann auf einem schmalen, dicht zugewachsenen, mitunter matschigen Waldweg ins Dickicht. Auch wenn es hier nicht wirklich weit hoch geht, so bleibt der Weg wegen der Gegebenheiten spannend. Irgendwann weist dann die Markierung von diesem inzwischen besser gewordenen Weg ab, links in einen schmalen Pfad. Diesem folge ich durch den dichten Wald, bis ich schließlich unvermittelt in Düdinghausen einrolle.

Hier quere ich nur die Ortsdurchgangsstraße und folge einer Siedlungsstraße in der bisherigen Ostrichtung. Das Sträßchen wird außerhalb der Siedlung zu einem Wiesenweg, der mich schließlich in den nächsten Wald führt, das Hagenburger Holz. Mehr schlecht als recht schiebe ich nun das Rad durchs Unterholz, bis ich schließlich eine uralte Straße vorfinde, auf der ich etwas besser vorankomme. Am Waldrand stehe ich dann wieder an der B 441, merke aber wegen der fehlenden Markierungen, dass ich eigentlich zu weit gefahren bin.

Ich folge einem hier abzweigenden Weg wieder in den Wald hinein und treffe auf einer alten schnurgeraden Trasse wieder auf die Markierung. Diese Trasse einer ehemaligen Schmalspurbahn bringt mich dann zügig nach Hagenburg. Hier rolle ich durch die Siedlung am Försterteich vorbei zur B 441. Die Bundesstraße quere ich nur und gelange dann zum Rhododendron-Park am Hagenburger Schloss. Auf hervorragenden Wandelwegen durchquere ich den Park in gemütlichem Tempo. Das nähere Schlossgelände ist umzäunt und daher umrunde ich dies. Dann folge ich dem Weg am Hagenburger Kanal entlang. Zurück ergibt sich ein toller Blick auf das schöne Lustschloss. Schließlich erreiche ich das Steinhuder Meer, eine wirklich beeindruckend große Wasserfläche, der neuntgrößte deutsche Binnensee. Das andere Ufer ist nur schemenhaft als schmaler Streifen am Horizont erkennbar.

Steinhude als nächste Ortschaft ist bereits deutlich zu erkennen und der asphaltierte Radweg nahe dem Ufer bringt mich dann auch schnell dorthin. Ich erreiche erst einmal das Hafengebiet. Schließlich erreiche ich die Petruskirche und statte ihr einen Besuch ab.

Hinweis


alle Hinweise zu Schutzgebieten

Öffentliche Verkehrsmittel

mit Bahn und Bus erreichbar

Rinteln ist von den Fernverkehrsbahnhöfen Bad Oeynhausen, Minden, Bielefeld oder Herford direkt oder mit Umstieg in Löhne mittels Nahverkehrszügen erreichbar.

Anfahrt

A 2 Ausfahrt Bad Eilsen, dann B 238 nach Rinteln.

Parken

diverse Parkplätze im Ort.

Koordinaten

DD
52.187115, 9.081101
GMS
52°11'13.6"N 9°04'52.0"E
UTM
32U 505544 5781853
w3w 
///entlang.begeben.einbinden
Auf Karte anzeigen
Anreise mit der Bahn, dem Auto, zu Fuß oder mit dem Rad

Buchtipps für die Region

mehr zeigen

Kartentipps für die Region

mehr zeigen

Ausrüstung

Trekkingrad oder Mountainbike (auch mit Gepäck).

Fragen & Antworten

Stelle die erste Frage

Hier kannst du gezielt Fragen an den Autor stellen.


Bewertungen

Verfasse die erste Bewertung

Gib die erste Bewertung ab und hilf damit anderen.


Fotos von anderen


Schwierigkeit
schwer
Strecke
94,4 km
Dauer
7:30 h
Aufstieg
1.006 hm
Abstieg
1.024 hm
Höchster Punkt
355 hm
Tiefster Punkt
36 hm
mit Bahn und Bus erreichbar aussichtsreich Einkehrmöglichkeit kulturell / historisch Flora geologische Highlights Von A nach B

Statistik

  • Inhalte
  • Bilder einblenden Bilder ausblenden
Funktionen
2D 3D
Karten und Wege
Strecke  km
Dauer : h
Aufstieg  Hm
Abstieg  Hm
Höchster Punkt  Hm
Tiefster Punkt  Hm
Verschiebe die Pfeile, um den Ausschnitt zu ändern.