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Pilgerweg: Weserbergland von Lippoldsberg nach Bodenwerder

Mountainbike · Kassler Land
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Dirk Neubauer 
  • Blick vom Ebersnacken zum Ith (Mai 2016)
    Blick vom Ebersnacken zum Ith (Mai 2016)
    Foto: Dirk Neubauer, Community
m 500 400 300 200 100 60 50 40 30 20 10 km
Mit dem Rad auf den Spuren von Jakobspilgern und über alte Handelswege von Meckenheim bis an die Ostsee.
schwer
Strecke 69,1 km
6:45 h
1.345 hm
1.392 hm
487 hm
69 hm
Wir folgen dem Pilgerweg Loccum-Volkenroda von Lippoldsberg durchs Weserbergland nach Bodenwerder. Der Weg führt uns durch reizvolle Landschaften.

Autorentipp

Pfarrkirche Lippoldsberg, Schwülmetal, Johanniskirche Uslar, Strutberg (Sollingturm), Lunauborn, Neuhaus (Christuskirche, Schloss), Markuskirche Silberborn, Hochmoor Mecklenbruch, Vogelherd, Nicolaikirche Deensen, Dionys-Kirche Stadtoldendorf, Hooptal, Kloster Amelungsborn, Naturpark Vogler (Ebersnacken), Michaelskirche Kirchbrak, Lennetal, Untere Mühle, Schleifmühle, Buchhagen (Rittergut, deutsch-orthodoxes Dreifaltigkeitskloster), Königszinne, Bodenwerder (Münchhausenstadt, Münchhausenbrunnen, Marienkirche).

Es gibt unterwegs Versorgungsmöglichkeiten in Lippoldsberg, Uslar, Neuhaus im Solling, Silberborn, Stadtoldendorf und Bodenwerder.

In Bodenwerder gibt es Hotels, Pensionen und eine Jugendherberge zum Übernachten.

Schwierigkeit
schwer
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Höchster Punkt
Vogelherd, 487 m
Tiefster Punkt
Bodenwerder (Weser), 69 m
Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez

Wegearten

Asphalt 16,41%Schotterweg 47,85%Naturweg 13,35%Pfad 2,50%Straße 18,11%Unbekannt 1,75%
Asphalt
11,3 km
Schotterweg
33,1 km
Naturweg
9,2 km
Pfad
1,7 km
Straße
12,5 km
Unbekannt
1,2 km
Höhenprofil anzeigen

Sicherheitshinweise

Der Weg ist auf etwa 25 km befestigt. Die restlichen 45 km sind unbefestigte Wald, Ufer- und Feldwege bzw. Pfade, teilweise sehr matschig und zerfahren. Manche Abfahrten sind heftig und es ist nicht peinlich, sein Rad auch einmal bergab zu schieben.

Die Strecke durch den Vogler ist aufgrund vieler Auf- und Abstiege sehr fordernd (keine ausgebauten Wege!). Besonders der Abstieg von der Königszinne hat es in sich.

Start

Lippoldsberg, Pfarrkirche (115 m)
Koordinaten:
DD
51.625299, 9.557779
GMS
51°37'31.1"N 9°33'28.0"E
UTM
32U 538610 5719511
w3w 
///tiefes.gewachsen.erlöse
Auf Karte anzeigen

Ziel

Bodenwerder, Marktplatz

Wegbeschreibung

Ich folge der Straße vom Klostergelände ostwärts durch den Ort. Ich bin noch auf einer Variante des Pilgerwegs unterwegs, soll aber bald wieder auf den Hauptweg treffen. Vorerst folge ich der Straße bis zum Ortsende, halte mich rechts und wechsle auf einen Schotterweg am Mühlbach entlang, der als Radweg gekennzeichnet ist. Linkerhand in den Wiesen fließt die Schwülme, der dieser Radweg gewidmet ist. Die ersten Kilometer des Tages rauschen so an mir vorbei, bald quere ich die Schwülme und fahre an einer Bahnlinie entlang. Dann kommt Vernawahlshausen in Blick, durch den Ort verläuft die Hauptroute des Pilgerwegs.

Ich gelange zum Haltepunkt des Ortes und in eine kleine Siedlung. Der Hauptort liegt jenseits der Schwülme und nicht auf meinem Weg. Ich unterquere mit einer Straße die Bahnlinie und halte mich dahinter gleich mit den Markierungen rechts weiter an der Bahnstrecke entlang. Hier zweigt auch gleich wieder eine Variante des Weges ab, die über die vor mir befindliche bewaldete Hügelkette nach Schönhagen laufen soll und dann am Lunauborn im Solling wieder auf den Hauptweg trifft. Laut Karte sieht diese Variante einsamer aus. Ich ziehe jedoch den Hauptweg vor, da dieser über den Strutberg mit dem Sollingturm führen soll, welchen ich mir nicht entgehen lassen möchte.

Ich fahre immer weiter entlang der Bahnstrecke, unterquere diese letztlich wieder und rolle auf das Gut Steimke zu. Hier erreiche ich eine Straße und fahre auf dieser Richtung Uslar, unterquere eine kleinere Steinbogenbrücke und damit erneut die Bahnlinie. Kurz darauf weicht der Pilgerweg von der Straße ab in den Park rechterhand, ich bleibe einfach auf der Straße und erreiche kurz darauf Uslar, wo ich zur Johanniskirche durchrolle. Hier finde ich eine Informationstafel des Pilgerwegs und drinnen auch einen Pilgerstempel.

An der Kirche beginnt auch gleich die Fußgängerzone, die in die Altstadt von Uslar führt, wo es viele alte Fachwerkhäuser zu bestaunen gibt. Ich folge meiner Kartenroute linkerhand der Altstadt und nehme dann eine stärker befahrene Straße stadtauswärts. Markierungen fallen mir keine auf, eine rechterhand leicht aufwärts führende Straße weist die Jugendherberge aus. Ich halte mich weiter stadtauswärts und am nächsten Kreisverkehr fallen mir wieder Markierungen auf. Die abgehende Straße führt nun noch schön im Tal entlang an einer Schule, Sportplätzen und einem Bad. Schließlich befinde ich mich außerhalb der Ortschaft, passiere noch einen Bauernhof und halte dann linkerhand auf einen Gehölzstreifen zu. Hier befindet sich wohl ein Jugendlager, denn neben einigen Hütten stehen hier versteckt in der Vegetation auch einige Zelte, Kinder wuseln umher. Ich folge dem Weg innerhalb des Gehölzstreifens leicht aufwärts auf den Wald zu. Der Aufstieg zum Solling hat wohl begonnen. Der 444 m hohe Strutberg mit Sollingturm ist noch einige Kilometer entfernt.

Der Weg innerhalb des Gehölzes wird etwas steiler, wirkt auch wenig frequentiert, bis ich schließlich an den Waldrand gelange. Hier gelingt mir nochmal ein Ausblick auf die rechterhand liegende Landschaft. Auch hier zeigt sich viel Wald, der mich wohl nun eine ganze Weile beschäftigen wird. An einer Schutzhütte vorbei ziehe ich in den Wald und gelange gleich darauf an eine Wegkreuzung. Mit einem schönen Forstweg ziehe ich nun weiter hinauf in den Wald. Die Markierung ist hervorragend, so dass ich an weiteren Kreuzungen den Weg immer gut verfolgen kann. Irgendwann hört die Steigung auf und ich rolle höhengleich durch den Wald.

Schließlich weist die Markierung auf einen einfachen laubbedeckten Waldweg, der wieder etwas steigend in den dichteren Wald führt. Auf einem zum Schluss nur noch schmalen Pfad erreiche ich schließlich den Sollingturm. Nun rolle ich in nördlicher Richtung relativ zügig einen guten Weg hinab, treffe unterhalb auf eine größere Wegkreuzung und nehme hier den nach links abzweigenden abwärts führenden Weg. Einen Moment später befinde ich mich schon wieder am Waldrand. Ich habe damit ruckzuck die 150 hm verloren, welche ich eben beim Aufstieg im Wald bewältigt hatte. Gegenüber kann ich den Höhenzug erkennen, über den die Alternative des Pilgerweges führt. Jetzt halte ich mich nordwärts am Waldrand entlang und erreiche kurz darauf den Lunauborn, die Quelle des Lunaubaches. Ich klettere zur Quelle hinunter, hier befindet sich ein Sitzbänkchen und an einem Baum hängen ein paar Tassen mit der Aufschrift "Nur zum Trinken". Auch erkenne ich die Markierung der hier eintreffenden Pilgerwegalternative.

Ich gehe zurück zu meinem Rad und beginne nun mit dem erneuten 8 km langen Aufstieg in den Solling. Die Steigung ist moderat und der Forstweg ideal zu fahren, so dass es eine Freude ist. Ich ignoriere alle abzweigenden und eintreffenden Wege, passiere nach einer ganzen Weile eine Freifläche um das ehemalige Forsthaus Steinborn. Der endlos scheinende Weg führt mich durch den frischen Mischwald, ich sehe einzeln stehende bemooste Bäume, treffe keine Menschenseele. Schließlich habe ich die höchsten Stellen bei etwa 480 m Höhe an der alten Försterei Bärenkopf erreicht. Nun rolle ich ziemlich zügig aus dem Wald heraus und durch die lockeren Wiesen nach Neuhaus ein. Gut 100 hm habe ich bereits wieder verloren und komme an der Touristeninformation dieses Erholungsortes zu stehen.

Ich rolle kurz am Schloss entlang, welches aber einen geschlossenen Bereich darstellt. Gegenüber befindet sich die weiß getünchte Christuskirche, auch diese finde ich verschlossen vor. Ich folge der Straße östlich ortsauswärts bzw. nutze den linksseitigen Radweg. Kurz darauf biege ich linkerhand ab zum Wald hin und verlasse den guten Forstweg kurz darauf linkerhand. Ein kleinerer Waldweg führt mich an einer Kneippkuranlage vorbei immer entlang einer niedrigen, uralten bemoosten Steinmauer, Sandwäsche nennt sich dieses Areal. Jenseits der Mauer verläuft wohl die Holzminde, die ich bald auch quere und dann auf einen breiteren Weg treffe. Ich nehme an, dass es hier überall etwas feuchter sein muss, denn es stehen eine Unmenge an Birken im ganzen Wald herum. Mit dem breiteren Weg gelange ich nach Silberborn.

Noch bevor ich den Ort erreiche, lassen mich die Markierungen an der Kläranlage abbiegen und ein anderer Weg führt mich zu einem Park. Um einen Sportplatz herum gelange ich nun in den Ort. Hier folge ich meiner Kartenroute vor zur Ortsdurchgangsstraße und mit dieser zur Markuskirche. Diese ist wider Erwarten geöffnet und ich finde einen Stempel. Dann folge ich der Straße zum Ortsende leicht aufwärts. Hier biegt die Straße ostwärts, ich folge aber einem schönen Forstweg am Waldrand entlang nordwärts. Linkerhand die freien, kargen Wiesenflächen deuten bereits das nahe Moor an. Innerhalb des folgenden kilometerweiten Mischwaldes liegen wohl diverse Naturschutzgebiete mit ausgedehnten Moorflächen. In diesem Waldgebiet im Hochsolling überschreitet der Pilgerweg wohl auch seinen höchsten Punkt. Nach kurzer Zeit weicht dann auch linkerhand der Pilgerweg auf einen Holzbohlenpfad aus. Ich rolle vorsichtig hier entlang, ich treffe auf einen Aussichtspunkt. Hier klettere ich hinauf und betrachte mir das Moor, den Mecklenbruch. Hier im Hochmoor leben seltene Pflanzen und Tiere.

Nach der kleinen Beobachtungspause folge ich weiter dem Bohlenpfad durchs Moor. Bald habe ich wieder bewaldete Flächen erreicht, ein kleiner Wurzelpfad führt mich nun wieder zu einem richtigen Waldweg, der bald auf einen breiten Forstweg trifft. In nördlicher Richtung folge ich nun dem Pilgerweg durch den dichten Wald. Der heutige Tag hat mit den vielen längeren Waldanteilen mal wieder etwas Beruhigendes in sich. Es geht nur noch leicht aufwärts, dann habe ich auch schon auf 485 m Höhe den höchsten Punkt des Pilgerwegs Loccum-Volkenroda überhaupt erreicht. Ein Stein am Wegesrand macht darauf aufmerksam.

Die leichte Abfahrt auf wunderbaren Forstwegen bis zum Waldhaus und kurz danach der kleinen Höhensiedlung Schießhaus ist nur noch einfaches Dahinrollen. An Kreuzungen ist der Pilgerweg hervorragend markiert und meine Kartenroute auch eindeutig. So stehe ich wenig später in der Siedlung, ab dem Waldhaus bereits auf Asphalt dahinrollend. Ich könnte es mir nun einfach machen und dieser Straße weiter bis aus dem Wald heraus folgen zur nächsten Ortschaft, Schorborn. Aber wer weiß, wann ich wieder so wunderbare Forstwege unter die Reifen bekomme, so folge ich dem Pilgerweg lieber nach rechts zum Waldrand. Hier nehme ich den Forstweg in annähernd Nordrichtung, der anfangs wieder etwas ansteigt.

Aber bald rolle ich wieder vorwiegend abwärts und bin kurze Zeit später in Schorborn. Der Pilgerweg führt nun außerhalb des Waldes durch die Felder über eine Kuppe in den nächsten Ort, Deensen. Ich bevorzuge die ruhige, kaum befahrene Straße dorthin. Auch diese führt über eine leichte Kuppe. Am Ortsanfang weiche ich gleich rechts auf eine Nebenstraße aus, rolle an der Nicolaikirche des Ortes vorbei, die leider verschlossen ist. Am Ende habe ich an einer Bushaltestelle den Pilgerweg wieder erreicht. Nun folge ich ihm auf dem straßenbegleitenden Radweg die 3 km nach Stadtoldendorf. Hier rolle ich direkt durch die laute Stadt bis in die Ortsmitte. Durch die Fußgängerzone schiebe ich mein Rad zur Dionyskirche hinauf, die leider auch verschlossen ist.

Ich nehme nun die Straße westwärts hinaus an einigen Geschäftszeilen vorbei. Vor einem Netto-Markt verlasse ich dann diese und folge einer Nebenstraße ins Hooptal. Ich befinde mich hier mittlerweile um die 200 m Höhe, habe also eine tüchtige Abfahrt aus dem Solling hinter mir. An der Kläranlage weiche ich rechterhand von der Straße auf einen Weg ab, der mich höhengleich durch das bewaldete Tal abseits des Verkehrs führt. Bald hat mich die Idylle wieder. Abzweigende aufwärts führende Wege ignoriere ich, mein Weg wird immer kleiner und teilweise etwas verwachsen. Schließlich erreiche ich einen kleinen Teich, hier weist die Markierung nun auf einen aufwärts führenden, doch sehr "grünen" Weg. Auf diesem Graspfad steige ich in den dichteren Wald hinauf und weiche kurz darauf auf eine links wegführende Spur aus. Mit dieser erklimme ich eine Hanglage und stehe wenig später an der alten Mauer des Geländes des ehemaligen Zisterzienserklosters Amelungsborn. Laut Wegweiser scheint hier ein Klosterweg an der Mauer entlang zu führen. Ich folge ihm linkerhand laut Ausschilderung.

Wenig später stehe ich an einer metallenen Treppe, die über die Mauer, welche hier eine Stützmauer darstellt, ins Klostergelände führt. Sechs äußerst steile Stufen gilt es zu erklimmen, zu hoch, um das Rad einfach drüber hinwegzuheben. Ich lade also ab und trage meine Taschen einzeln hinauf. Dann stehe ich aber schon bald im Hof vor der Marienkirche. Dies soll das älteste Kloster Niedersachsens sein, ein Schwesternkloster zu dem in Volkenroda. Die Kirche ist leider verschlossen und auch sonst lässt sich hier niemand finden, der mir einen Stempel geben könnte.

Ich fahre durch das Gelände vor zur Straße, der B 64, und auf dem begleitenden Radweg zur nahe gelegenen Kreuzung mit einer Ortsverbindungsstraße, welche laut Schild nach Holenberg führt. Diese Siedlung erreiche ich nach einem kurzen Kilometer. Dahinter ist schon massiv die bewaldete Erhebung des Voglers zu erkennen, dem nächsten Hindernis auf meinem Weg. Die Straße verbleibt unterhalb des Ortes, ich folge der Markierung letztlich in den Ort hinein. Der Ebersnackenweg führt mich dann hinauf zum Wald, wobei der 460 m hohe Ebersnacken die höchste Erhebung des Voglers darstellt. 3 km Anstieg stehen mir jetzt bevor für die mehr als 200 Höhenmeter. An einem der letzten Häuser finde ich eine Pilgertränke, eine metallene Truhe, die neben Informationsmaterial auch Getränke beinhaltet.

Im Wald geht es auch gleich etwas steiler hinauf, der Weg ist ein einfacher Waldweg, der sich überwiegend gut befahren lässt, nur hin und wieder weiche und zerfahrene Stellen aufweist. Der Weg zieht dann noch etwas entlang einer Lichtung oder größeren Wiese hinauf und wird immer enger, d.h. ich schiebe mein Rad nun schon, da allein in Kopfhöhe der Bewuchs an Nadelgehölz so dicht ist, dass ich mich ständig ducken muss. Es ist wirklich ein uriges Stück Weg. Der Weg zieht am Hang des 400 m hohen Himbeerbrinks hinauf.

Die Steigung hält unvermindert an, ich quere bald einen besseren Forstweg. Mein Weg zieht aber weiter schmal und grasbewachsen jetzt durch den offenen Kiefernwald. Die Steigung beträgt zum Teil bis über 25%. Dann scheine ich die Kuppe erreicht zu haben, der Weg beginnt wieder leicht zu fallen, aber der Ebersnacken war das noch nicht. Dort soll es einen Aussichtsturm geben. Rechterhand befindet sich nun wohl der 440 m hohe Kohlhai und vor diesem geht es ins Tal der Großen Hölle. Das Tal zu meiner Linken nennt sich laut Karte Druppborn. Ich rolle jetzt auf der Hangseite des Druppborns am Bergrücken entlang und dann geht es erneut aufwärts. Zum Glück sind an Wegkreuzungen und -gabelungen immer eindeutig die Markierungen zu finden, sonst könnte man sich in diesem dichten Wald bei den vielen Biegungen und Richtungswechseln verirren.

Schließlich erreiche ich den Gipfel und den beeindruckenden 26 m hohen hölzernen Aussichtsturm. Ich lasse es mir nicht nehmen und klettere die vielen Stufen bis hinauf auf die Plattform. Von oben habe ich tatsächlich einen überwältigenden Blick über das Weserbergland. Linkerhand im Westen ist das Wesertal zu erahnen, im Norden zeigt sich das Panorama des nächsten Höhenrückens, des Ith. Aber auch zurück zum Solling habe ich eine herrliche Sicht. In östlicher Richtung zeigt sich das Leinerbergland mit den vorgelagerten Höhenzügen. Aber ich habe hier nicht einmal die Hälfte des Waldes passiert, 5 km lang soll mein Weg hinaus ins Tal der Lenne noch sein.

Ich klettere vom Turm herunter, schwinge mich wieder aufs Rad und folge weiter dem Weg. Es geht aber nur ein kleines Stück so gut voran, dann weist die Markierung an einer Wegkreuzung auf einen schmalen Pfad nach rechts. Diesem Pfad folge ich nun am Hang entlang immer weiter abwärts. Der Weg schlägt auch mal unverhofft Haken, ich bin wieder froh, dass er so gut markiert ist. Es kommen auch lichtere Stellen im Wald, aber der Weg bleibt anstrengend, führt am 370 m hohen Görtsberg vorbei. Es ist kein Vergleich zu dem gemütlichen Solling. Ich quere auch mal bessere Forstwege, dann trete ich aus dem Wald.

Unterhalb ist Kirchbrak zu erkennen, die nächste Ortschaft auf meinem Weg. Dahinter zeigt sich im Sonnenlicht der Höhenrücken des Ith. Ich rolle zügig hinunter in den Ort zur sehenswerten kleinen romanischen Michaelskirche. Drinnen gibt es gut erhaltene Wandmalereien und einen barocken Altar, ich finde aber keinen Stempel. Ich folge nun den Markierungen und meiner Kartenroute hinunter zur Lenne. Das Flüsschen überquere ich und auch eine ehemalige Bahnlinie. Dann verlasse ich die Straße und umrunde das Gelände des ehemaligen Bahnhofs, so wie es aussieht. Dann führt mich ein Radweg auf bzw. an der alten Bahnstrecke im Lennetal entlang. Ich passiere dabei einige alte Mühlen und genieße das sanfte Dahinrollen. Mittlerweile befinde ich mich unterhalb 100 m Höhe.

Nach 3 km habe ich die alte Haltestelle Buchhagen erreicht. Im Prinzip könnte ich nun noch weiter dem Radweg folgen, wie auch der originale Pilgerweg und würde dann in wenigen Minuten an der Weser nördlich von Bodenwerder stehen. Mir erscheint die kleine Variation des Wegs nach Bodenwerder angebracht. Diese Variante führt über die 255 m hohe Königszinne. Ich erhoffe mir dort eine herrliche Sicht über die Weser. Ich verlasse also die Bahnlinie, fahre hinauf zur Hauptstraße, Buchhagen scheint nur eine Ansammlung weniger Gehöfte zu sein. Auf einem Rasenstück finde ich die Markierung des Pilgerwegs vor und schiebe mein Rad hier drüber. Ein kaum erkennbarer Pfad führt durchs Gebüsch an einem Grundstück entlang, dann über einen alten Hof, dann stehe ich wohl auf einem alten Dorfplatz. Zumindest befindet sich hier eine alte Kapelle, ich folge dem Weg weiter bergan. Vielleicht war Buchhagen auch nie ein richtiger Ort, sondern nur ein größeres Rittergut, einen derartigen Eindruck hinterlässt es bei mir.

Der Landweg ist bald als Privatstraße gekennzeichnet und führt am Deutsch-Orthodoxen Dreifaltigkeitskloster vorbei. Von diesem ist allerdings nichts zu sehen, dicht stehende Bäume und eine hohe Benjeshecke sowie eine Mauer versperren mir die Sicht. Es geht für mich also an dem gut abgeschirmten Grundstück vorbei den Weg hinauf zum Wald. Kurz darauf weicht der Pilgerweg mit einem steiler aufwärts führenden Forstweg von meinem Weg ab. Laut Karte verläuft dieser dann oberhalb des Klosters, was mir eventuell noch einen Blick darauf gestatten würde, dann jedoch steil direkt den Hang hinauf auf den Bergrücken. Das erscheint mir äußerst steil, daher möchte ich vorerst meinem Forstweg folgen, der in einem größeren Bogen erst weiter oben im Hang den Pilgerweg wieder schneidet.

Ich treffe also etwas später wieder auf den Pilgerweg und folge ihm nun recht steil den Hang hinauf. Der Weg erweist sich als sandig und zerfahren, gleicht mehr einer von Forstfahrzeugen erzeugten Schneise statt eines Wanderweges. Oben auf dem Bergrücken dann erweist sich der Wald als große Schonung, nur wenige kleine Bäumchen stehen hier auf weiter Flur. Ich halte mich auf dem Kamm nach rechts, quere wenig später noch eine Senke und habe dann die Königszinne erreicht. Die Königszinne ist wohl der Überrest einer alten Festung, welche nun im schönen Abendsonnenlicht erscheint. Von hier habe ich einen herrlichen Ausblick auf die Münchhausenstadt Bodenwerder mit dem Weserbogen. Auch die noch zu durchquerenden Wälder und Hügel sehe ich vor mir. Es geht dann auch wirklich einen schmalen Pfad am Steilhang hinab. In einigen Kehren geht es am Hang hinunter, dabei quere ich auch noch bessere Wege. Aber die Markierung ist immer eindeutig.

Ich treffe dann direkt auf die Ortschaft am Hang, rolle auf einem steilen Sträßchen an der Jugendherberge vorbei hinab. Ich rolle hinunter und überquere den Fluss mit der Straßenbrücke. Rechterhand rolle ich in die Altstadt und passiere den Münchhausenbrunnen, wo der Baron auf seinem halben Gaul sitzt. An der Nicolaikirche vorbei erreiche ich den Marktplatz. Hier finde ich dann auch noch einen Brunnen mit diversen angedeuteten Anekdoten aus den Geschichten des Lügenbarons. Ursprünglich lag der Ortskern auf einer Insel im Fluss, jedoch ist der westliche Flussarm mit der Zeit versandet.

Hinweis


alle Hinweise zu Schutzgebieten

Öffentliche Verkehrsmittel

mit Bahn und Bus erreichbar

Von den Fernverkehrsbahnhöfen Dortmund, Hamm, Kassel oder Göttingen ist Bodenfelde mit Regionalzügen erreichbar. Bodenfelde ist der Nachbarort von Lippoldsberg und die Route lässt sich schnell erreichen.

Anfahrt

A 7 Abfahrt Hann. Münden/Lutterberg, dann ab Hann. Münden B 80 bis Gieselwerder. Auf der anderen Weserseite liegt Lippoldsberg.

A 44 Abfahrt Warburg, dann B 252 und B 241 bis Beverungen, B 83 nach Bad Karlshafen, B 80 bis Gieselwerder. Auf der anderen Weserseite liegt Lippoldsberg.

A 7 Abfahrt Nörten-Hardenberg, B 446 und B 241 nach Uslar, Landstraße nach Lippoldsberg.

Parken

diverse Parkmöglichkeiten im Ort.

Koordinaten

DD
51.625299, 9.557779
GMS
51°37'31.1"N 9°33'28.0"E
UTM
32U 538610 5719511
w3w 
///tiefes.gewachsen.erlöse
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Anreise mit der Bahn, dem Auto, zu Fuß oder mit dem Rad

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Ausrüstung

Trekkingrad oder Mountainbike (auch mit Gepäck).

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Schwierigkeit
schwer
Strecke
69,1 km
Dauer
6:45 h
Aufstieg
1.345 hm
Abstieg
1.392 hm
Höchster Punkt
487 hm
Tiefster Punkt
69 hm
mit Bahn und Bus erreichbar aussichtsreich Einkehrmöglichkeit kulturell / historisch Flora Von A nach B Gipfel-Tour

Statistik

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Karten und Wege
Strecke  km
Dauer : h
Aufstieg  Hm
Abstieg  Hm
Höchster Punkt  Hm
Tiefster Punkt  Hm
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