Bad Karlshafener Sollingrunde - Vom Wesertal zur Wüstung Schmeessen

Rundwanderung von Bad Karlshafen, über den Weser Skywalk, in den Solling zur Wüstung Schmeessen.
Start / Ziel:
- Bad Karlshafen, Parkplatz Am Rechten Weserufer beim KIK Markt
Strecke / Sehenswertes:
- Weser Rad- u. Wanderweg
- Stelle mit Heiligenfigur von 1706
- Altes Bahnhofsgebäude von Würgassen
- Holzweg ( Lernpfad )
- Sky Walk Plattform mit Fermblick über das Wesertal
- Blick in den alten Steinbruch
- Siedlung Brüggefeld
- mittelalterliche Dorfwüstung Schmeessen mit Ausgrabungsstelle
- Schmeesser Teiche
- Taufstein aus der ehem. Kirche von Schmeessen
- vorchristliche Hügelgräber
- Sohnrey Höhe und Blick in verlassenen Steinbruch
Autorentipp
Historische Infos:
- Wüstung Schmeeßen
Seit 2005 finden auf Initiative des Kultur-Naturhistorischen Dreiländerbundes Weserbergland archäologische und geographische Untersuchungen im Bereich der im Wald gelegenen mittelalterlichen Dorfwüstung Schmeeßen bei Lauenförde am Solling statt. Förderung erfuhren wir u. a. seitens des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Robert-Bosch-Stiftung. Unter einer kaum erkennbaren leichten Erhebung konnte der rechteckige Grundriss einer 8,4 mal 15,9 m großen steinernen Turmkapelle der Zeit um 1200 freigelegt werden - einer ungewöhnlichen, aber regionaltypischen Bauform, welche die frühen Kämpfe um die Landesherrschaft und das wachsende Schutzbedürfnis der Landbevölkerung dokumentiert. Unerwartet fanden wir Spuren eines zugehörigen Friedhofes und einer neolithischen bis jungbronzezeitlichen Sepulchrallandschaft. Ebenfalls überraschend ist angesichts der Lage im Wald und Gebirge der Siedlungsbeginn im 8. Jh., der inzwischen aber für etliche nahe gelegene Orte festgestellt wurde. Weiterhin gibt der Umstand Rätsel auf, dass offenbar ein Besiedlungsschwerpunkt für das 8./9. Jh. festzustellen ist, sodann ein merkliches Ausdünnen oder ein weitgehender Abbruch und ein erneuter starker Ausbau seit etwa 1200. Zu diesen Problemkreisen sind allerdings noch weitere Recherchen nötig. Kirche und Siedlung wurden wahrscheinlich 1447 bei einem Truppendurchzug zerstört und danach aufgelassen. Die Ursachen für die Verödung haben jedoch tiefer liegende Ursachen, die wie bei der benachbarten Dorfwüstung Winnefeld und in Nienover im dramatischen Wandel des Siedlungs- und Wirtschaftsgefüges und den Krisen des späten Mittelalters zu suchen sind. Eine seit dem Frühmittelalter erschlossene, im 12./13. Jh. blühende weitläufige und an den Fernhandel angeschlossene Kulturlandschaft verödete und wurde zu Wald - bis heute.
- Prähistorische Grabhügel
Der Solling war in den Jahrtausenden vor der Zeitenwende vornehmlich Hinterland der Siedlungsgebiete an Weser und Leine. Er wurde aber regelmäßig von Menschen aufgesucht.Neben wirtschaftlichen Belangen (Holzbedarf, Laubstreu für Winterfutter, Viehweide) könnte auch der Kult naturnaher Menschen an Hainen, Bäumen, Quellen, Steinen und Mooren eine Rolle gespielt haben.
In der späten Jungsteinzeit, vornehmlich in der Bronzezeit, errichtete man am Rande der Höhen mit Blick auf das Wesertal und in die Ferne, vielleicht zudem orientiert an Verkehrslinien,stellenweise Grabhügel. Möglicherweise lagen in deren Nahbereich auch permanent oder jahreszeitlich aufgesuchte Wohnstätten (Wald- und Weidewirtschaft?). Das Klima war damals trockenerund um einige Grad wärmer als heute. Im weiteren Umfeld der Wüstung Smedersen liegen einzelne, überwiegend aus Löss aufgebaute Grabhügel und kleinere Hügelgruppen. Archäologische undökologisch-bodenwissenschaftliche Untersuchungen dazu stehen noch aus.
Neben der Kirche von Smedersen wurde ein kaum mehr erkennbarer Hügelrest angeschnitten, in dem sich Relikte von Nachbestattungen in Urnen der Jungbronzezeit bis frühen Eisenzeitfanden (um 1200-600 vor Christus). Möglicherweise wurden hier besondere Personen bestattet, denn zur gleichen Zeit nutzte man im Wesertal größere Urnenfriedhöfe.Weitere Keramikbruchstücke und eine in der Nähe gefundene Pfeilspitze gehören in die frühe Bronzezeit oder ins Spätneolithikum (um 3000 bis 1600 vor Christus).Möglicherweise wurde dieser Bereich über Jahrhunderte hinweg für Zwecke von Toten- bzw. Ahnenverehrung und Kult genutzt.
Wegearten
Sicherheitshinweise
besondere Sicherheitshinweise sind nicht nötig.Weitere Infos und Links
Ein Besuch der Stadt Bad Karlshafen soltte mit in die Planung einfliessen. Das rekonstruierte Hafenbecken und die Schleuse sind sehenswert. Die Kleinstadt verfügt auch über eine gute Gastronomie.Start
Ziel
Wegbeschreibung
Startpunkt der Wanderung ist der Parkplatz beim KIK Markt, in der Strasse "An der Saline", in Bad Karlshafen. Vom Parkplatz aus gehe ich bis zur Strasse und halte mich hier links. Die ersten, mit einer Unmenge an Wanderwegkennzeichnungen versehenen, Laternenmasten tauchen vor mir auf. Ich kann fast alle ignorieren bis auf eines welches mich während meiner gesammten Wanderung begleiten und führen soll.
Wegkennzeichen:
- ( k9 ) Wanderweg Weserbergland
Ich gehe auf dem Weser Rad- und Wanderweg aus Bad Karlshafen hinaus und folge ihm immer in greifbarer Nähe zum Fluss bis zum Ortseingang von Würgassen. Der Blick über den Fluss auf das am anderen Ufer liegende Herstelle und die Hersteller Burg ist fantastisch. Ich gehe am WoMo-Stellplatz vorbei und habe schon die erste Sehenswürdigkeit im Blick. Vor dem Hotel-Restaurant "Alte Linde" steht eine Heiligenfigur von 1706. Diese kleine Andachtstätte sieht wunderschön aus. Nun überquere ich die Eisenbahngleise und halte kurz inne um mir auch die alte Bahnstation von Würgassen anzusehen. Ich hätte gern einen Blick in die Räumlichkeiten geworfen, aber leider war alles verschlossen. Ich gehe weiter den Berg hinauf und paasiere das Restaurant "Forsthof". Am Ortsende geht die Strasse in einen befestigten Wirtschaftsweg über. Nachdem ich den links gelegenen Steinbruch hinter mir gelassen habe gelange ich an eine Stelle wo der "Holzweg" rechts in den Wald hinein verläuft. Dem folge ich und erfahre im Verlauf der Wanderstrecke viel Wissenwertes über die Bäume in unseren Wäldern. Sicher, es ist hauptsächlich für Kinder gemacht, aber auch Erwachsene erfahren hier einiges. Ich erreiche den Parkplatz ( 1 ) des Weser-Sky-Walk. Ich halte mich rechts und folge dem Pfad bis zu der stählernen Aussichtsplattform an den Hanoverschen Klippen. Was für ein Ausblick hinunter in das Wesertal. Es ist an der Zeit eine kleine Rast einzulegen und es gibt vermutlich kaum einen besseren Ort dafür wie hier hoch über dem Fluss. Jetzt geht es weiter und ich erreiche wieder den Parkplatz ( 1 ). Ich überquere die Strasse und wandere auf einem kleinen Pfad durch den Wald bis ich zum Parkplatz ( 2 ) komme. Hier halte ich mich halb rechts und gehe auf einem befestigten / geschotterten Forstweg in den Wald. Hier sehe ich eine Hinweistafel die mich auf den alten Eichenbestand an dieser Stelle aufmerksam macht. Ich gehe an einem rechts von mir im Wald gelegenen alten Steinbruch vorbei und gelange an einen linken Wegabzweig. Der Wanderweg ( K9 ) ist nachwievor und ununterbrochen meine Wanderstrecke der ich nun auch links in den Wald folge. Im Verlauf dieses Wegstücks liegen noch einige Bäume quer über dem Weg. Etwas abseits davon gehe ich weiter und treffe auf die Brüggefelder Strasse. Der folge ich in die gleichnamige Siedlung, vorbei am Gasthaus Forellenhof. Der scheint jedoch schon vor geraumer Zeit seinen Betrieb eingestellt zu haben. An der Kreuzung halte ich mich rechts und nach dem Bauernhof gleich wieder links in den schmalen Pfad einbiegen. Dem am Waldrand verlaufenden Pfad folge ich, durch eine Senke, bis zu einer Wegkreuzung. Hier biege ich rechts ab und folge diesem Waldweg bergauf. Ich komme zu der Donnereiche, einem riesigen holen Baumstamm. Ich halte mich links und gehe parallel zu Strasse bis zu einer Kreuzung. Hier überquere ich die Strasse und stehe schon mitten in der Dorfwüstung Schmeessen. Schnell habe ich auch die Stellen gefunden wo vor einigen Jahren Ausgrabungen stattgefunden haben. Das Projekt wurde allerdings nicht fortgesetzt bzw. beendet weil es am Geld gefehlt hat. Das ist schade. Zu guterletzt hat dann auch noch ein Sturm viele Bäume in der Wüstung umgeworfen. Die schweren Forstmaschinen waren auch nicht gerade zimperlich im Umgang mit der Wüstung. Nachdem ich mir alles angeschaut habe gehe ich nun zwischen den Teichen durch bis zu einer kleinen Kreuzung. Hier halte ich mich links. Auf diesem Weg gehe ich ein kurzes Stück und biege dann rechts ab. Hier ist ein Hinweisschild zum Grabhügel aufgestellt. Bevor ich den aber erreiche sehe ich den alten Taufstein von der Schmeessener Kirche. Wie mag der wohl hierher gekommen sein. Nach ein paar Metern treffe ich nun auf die Vorchristlichen Grabhügel aus der Zeit um 1900 - 650 v. Chr.. Ich gehe weiter auf der gekennzeichneten Wanderstrecke und gelange schliesslich an einen befestigten Forstweg. Hier halte ich mich rechts. Nach ca. 150 - 200 Metern biege ich links auf einen Waldweg ab. Auf diesen gehe ich ein langes Stück bis zu einem quer verlaufenden befestigten Forstweg. Ich überquere ihn und wandere auf dem Waldweg den Berg hinauf. Ich gelange schliesslich zu einem alten Steinbruch mit dem Aussichtspunkt Sohnrey Höhe. Der Ausblick von hier oben ist sehr schön. Von nun an geht es recht steil den Berg hinunter bis ich auf eine geteerte Strasse treffe. Ich halte mich hier links und sofort wieder rechts. Auf einem idyllischen Pfad wandere ich nun das letzte Stück meiner Wanderstrecke hinunter in das Wesertal. Ein kleiner Tunel führt unter den Bahnschienen hindurch. Jeder der über 150cm gross ist muss den Kopf einziehen. Ich halte mich rechts und gehe auf dem Pfad bis zur Strasse. Der folge ich und erreiche kurz darauf den Parkplatz.
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Eine Anreise mit Bus und Bahn ist möglich. Die genauen Fahrpläne mit Ankunft- u. Abfahrtzeiten sind im Internet abrufbar.Anfahrt
Anfahrt über die Bundesstrassen B83 und B80Parken
verschiedene Parkplätze im gesamten Stadtbereich. Der nächste zur Wanderstrecke ist der Parkplatz am KIK MarktKoordinaten
Ausrüstung
- festes Schuhwerk, Wanderstöcke, FERNGLAS, Weterfeste oder der Witterung angepasste Kleidung
- Getränke und Proviant sollten mit genommen werden
- Wanderkarte, GPS, Smartphone mit Wanderapp
Fragen & Antworten
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