Hohenstein, Blutbachtal und Langeföhrbach im westlichen Süntel

Der Hohenstein ist ein 340,5 m ü. NHN hoher Berg im Westen des zum Weserbergland gehörenden Süntels. Sein Gipfel liegt im Gebiet der Stadt Hessisch Oldendorf im niedersächsischen Landkreis Hameln-Pyrmont. Vorbei am durchgehend bewaldeten Berg fließen im Norden und Westen der Blutbach und im Süden der Langeföhrbach, die beide im Osten entspringen und südsüdwestlich des Berges zum Hollenbach zusammenfließen. Nördlich des Hohensteins liegt am Oberlauf des Blutbachs der Süntelsee, ein Waldsee der Anfang 1932 durch einen Bergsturz entstanden ist. Das Gebiet steht seit 1930 bzw. 1952 unter Naturschutz.
Der Hohenstein hat ein Hochplateau, das am Südrand zirka 40 m steil abfällt. Die aus Korallenoolitz bestehenden Klippen sind weit aus dem Oberen Weseral heraus zu sehen. Zu den Felswänden und Felsen des Berges gehören: Eibenwand, Grüner Altar, Hirschsprung, Kreuzstein und Teufelskanzel. Der Hohenstein ist ein beliebtes Klettergebiet. Es sind aber bestimmte Felsen mit ganzjährigem Kletterverbot belegt, während andere Routen im Winter vom 1. Oktober bis 15. März gesperrt sind.
Der Hohenstein liegt in einem 877 Hektar große Naturschutzgebiet, das fast vollständig Bestandteil des FFH-Gebietes „Süntel, Wesergebirge, Deister“ sowie vollständig Bestandteil des EU-Vogelschutzgebietes „Uhu-Brutplätze im Weserbergland“ ist und das 58,9 Hektar große Naturwaldreservat „Hohenstein“ umfasst. Das Naturschutzgebiet stellt das Kalkfels- und Buchenwaldgebiets in den Hochlagen des Süntels und im Übergang zum Wesergebirge unter Schutz und wird überwiegend von reliefreichen, mesophilen Waldgebieten, in deren Krautschicht zahlreiche Orchideen vorkommen, mit teilweise tiefen Bachtälern geprägt. Entlang der kalkreichen, schnell fließenden Bäche, die von Auwäldern begleitet werden, sind Kalktuffquellen zu finden. Nur vereinzelt kommen Gründlandbereiche entlang der Bachläufe vor. Die Schichtstufenkkämme mit Felspartien aus Korallenoolith weisen Kalkfelsfluren und natürliche Höhlen auf.
Der Hohenstein gilt als alte germanische Kultstätte, die dem Gott Donar gewidmet war. Um diesen Berg und seine Felsvorsprünge „Hirschsprung“, „Grüner Altar“ und „Teufelskanzel“ ranken sich zahlreiche alte Sagen. Zur Zeit von Karl dem Großen vernichteten aufständische Sachsen im Jahr 782 in der Schlacht am Süntel nördlich vom Hohenstein einen Teil der fränkischen Besatzungstruppen. Das Schlachtfeld bekam danach den Namen Dachtelfeld (von tachteln = schlagen), der abführende Bach hätte sich vom Blut der Erschlagenen rot gefärbt und wird bis heute Blutbach genannt. In der Nähe des Hohensteins erinnert auch noch der Name des Totentals an die damaligen Ereignisse.
Autorentipp
Am Ende der Tour erfrischt das kalte Wasser im Kneipp-Tretbecken an der Kreuzsteinquelle die müden Wanderfüße.
Bei Langenfeld, einem Ortsteil von Hessisch Oldendorf, befindet sich der als Naturdenkmal ausgewiesene Langenfelder Wasserfall. Der 15 Meter hohe Wasserfall des Höllenbachs ist der höchste natürliche Wasserfall in Niedersachsen.
Etwas südlich davon befindet sich am Nordrand von einem Kalksteinbruch, in dem seit 1902 oolithischer Kalkstein gewonnen wird, die Schillat-Höhle und im Westen des Steinbruchs die Riesenberghöhle, eine Tropsteinhöhle und mit 800 Metern Länge die größte Höhle Niedersachsens.
Wegearten
Sicherheitshinweise
Trittsicherheit und besondere Achtsamkeit auf dem Klippenweg und in Nähe der Steilkanten mit den tiefen Felsspalten am Hohenstein - besonders bei feuchter Witterung!
Noch heute mahnt ein Gedenkstein am Weserberglandweg die Wandernden zur Vorsicht und erinnert an eine 1956 dort tödlich verunglückte 12-jährige Schülerin aus Hamburg.
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